Jahrstiedenhus in de Stadt
Dieses Projekt war mein praktischer Teil der Bachelor-Thesis: Das Gebäude ist 4-geschossig, mit zwei Wohneinheiten. Das 1. OG ist für einen Einpersonen- und das 2. und 3. zusammen für einen drei Personen-Haushalt. Im Fokus dieses Konzeptes stehen drei Konstrukte: Zuerst ist dies der blockartige Kern in jedem bewohnten Geschoss, in dem die Sanitär- und Kochanlagen verankert sind. Die Sanitäranlagen sind getrennt voneinander als einzelne Elemente in den Kern integriert und sind durch Schiebetüren zugänglich. Die Küche ist auf ein Minimum reduziert, bietet aber unter anderem durch eine ausziehbare Arbeitsplatte genug Arbeitsfläche und Stauraum. In den Wänden des Blockes sind Heizanlangen verbaut. Gemeinsam erzeugen so Küche, Dusche und Heizkörper bei Gebrauch Wärme, die von der Mitte in den restlichen Wohnbereich dingt und das ganze Jahr erzeugt und genutzt werden kann. Weiter ist der Kern von variablen Glaselementen umgeben, die den Wohnbereich bei kälteren Temperaturen auf ein Minimum reduziert und so das Heizen schneller und kostengünstiger macht. In den wärmeren Jahreszeiten kann durch teilweise oder komplette Öffnung die Wärme von außen genossen oder Durchzug erschaffen werden. Außerdem wird so die Wohnfläche verdoppelt. Ein geräumigeres Wohnen kann stattfinden. Um die kleine Fläche in den kälteren Jahreszeiten allerdings wohnlicher zu gestalten, sind diverse multifunktionale Möbel, wie zum Beispiel Schrankbetten, die zu Schreibtischen werden, integriert. Das abschließende Element ist eine Membran, in der Photovoltaik eingenäht ist, die das Gebäude umschließt. So wird Energie produziert und gespeichert, um bei weniger sonnigen und kalten Tagen, diese Energie in die Wohneinheiten zu speisen. Sie ist transluzent und bietet so auch Licht- und Sichtschutz. Wenn jedoch kein Bedarf dafür besteht, kann die Membran aber auch wie ein Vorhang gehoben werden. Lediglich auf dem begrünten Dachgarten ist sie starr und kann so konstant für Energiegewinnung sorgen. Die Membran schafft zusätzlich durch das Aufheizen der Zwischenräume von Membran und Glasfronten in den Wohnbereichen eine eigene Klimazone, die bei Bedarf auch zur Erwärmung oder Abkühlung der inneren Schicht genutzt werden kann. Da das Gebäude im etwas grauerem Norden des Landes steht, von vielen anderen Bauten eingeschlossen ist und die Front zum Norden blickt, ist die Rückseite, die gen Süden gerichtet ist, bogenförmig aufgebaut, um eine größere Oberfläche zu schaffen und dadurch so viele Sonnenstrahlen wie möglich zu sammeln. Das gleiche gilt auch für die Falten, die die Membran durch das sie stammzeihende Gestell bekommt. So richtet sich die Membran nämlich in verschiedene Richtungen aus. Die Gesamtform ähnelt einem Sattel und gleicht sich so an die unterschiedlichen Höhen der umliegenden Gebäude an. Die Falten der Membran verleihen dem Gebäude eine Leichtigkeit, die sich zudem so fest zwischen die Nachbarn stemmt. Alles in allem bietet das Gebäude eine Chance zur Weiterentwicklung des Wohnens, indem flexibler und vor allem ressourcenschonender gelebt wird.